Dieses hochformatige Schwarz–Weiß–Portrait zeigt eine junge Frau in Frontalaufnahme, die den Betrachter direkt und mit weit geöffneten Augen anschaut. Der Bildausschnitt erinnert an ein klassisches Passfoto, bei dem der untere Bildrand etwa auf Höhe des Schlüsselbeines der Frau liegt und im oberen Viertel des Bildes nur der Hintergrund zu sehen ist. Allerdings ist die Frau nicht mittig im Bild platziert, sondern leicht nach links versetzt. Sie hat eher helle Augen, kinnlange Haare und trägt einen Rollkragenpullover mit Sternchenmuster.
Besonders auffallend an diesem Portrait ist der Lichteinfall von links unten. Dieser führt dazu, dass das Gesicht zwischen Augenbrauen und Kinn exakt in eine helle und eine dunkle Seite geteilt wird. Während die linke Gesichtshälfte hell ausgeleuchtet ist, liegt die rechte Gesichtshälfte komplett im Schatten und lässt die Konturen nur noch erahnen.
Genau aus der Mitte der linken Bildrandes ragt eine Hand mit lackierten Fingernägeln, die so platziert ist, dass der Daumen auf dem linken Wangenknochen, auf Höhe der Nasenlöcher und die anderen Finger wie ein Fächer auf beziehungsweise oberhalb der Augenbrauen liegen. Das linke Auge der Frau wird also von der Hand eingerahmt. Die Position der Hand lässt darauf schließen, dass es nicht die Hand der portraitierten Frau ist.
Da der Lichtspot genau auf Daumen und Zeigefinger sowie auf der linken Gesichtshälfte liegt, tritt dieser Bereich besonders hervor. Der Rest des Bildes liegt eher im Dunkeln. Auf dem Daumenrücken, dem Daumennagel und unterhalb des Daumens bis zur Höhe des Kinns sind diffuse Lichtreflektionen zu sehen, die sich durch die Lichtquelle ergeben haben müssen.
Die Beschreibung des Bildes ist von Tina Franziska Paulick.