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Ich bin blind, vollblind, solltest Du wissen.

Bild von mir, 1995
Bildbeschreibung
Bild von mir, 2005

Seit meiner Geburt habe ich einen Sehfehler. Dieser wurde durch Ärzte herbeigeführt. Mit 12 Jahren hatte ich einen Unfall. Dabei entstand eine Verletzung im Augenhintergrund, die von den Ärzten auch nicht bemerkt wurde. Mit 17 wurde ich dann entgültig blind, kein Sehrest. Meine schulische Bildung habe ich mit der mittleren Reife abgeschlossen. Mein Berufswunsch war damals ein Katalysator zwischen Sehenden und Blinden, sowie anderweitig Behinderten zu sein. Aus diesem Grund ergriff ich den Beruf Erzieherin, den ich heute im Bereich Spracherziehung ausübe.

Vor dem Autounfall

war mein Leben eigentlich ziemlich schwerelos, wobei ich durch den Aufenthalt im Brutkasten schon nicht gut gucken konnte. Durch die zu hohe Sauerstoffzufuhr haben sich die Netzhäute nicht richtig an den Augäpfeln angelegt. Bei einer gründlichen Augenuntersuchung, 13 Jahre später, wurde dann auch noch festgestellt, dass ich während ich bei meiner Mama im Bauch heranwuchs, die Röteln gehabt haben muss.
Alles in allem hatte zur Folge, das ich sehgeschädigt wurde. Davon ahnten meine Eltern erstmals noch nichts. Doch einige Monate später fiel meiner Mutter auf, dass ich mich erst zu freuen begann, wenn sie unmittelbar vor meinem Gesicht mit der Milchflasche auftauchte. Mit 10 Monaten ging sie dann mit mir zum Augenarzt und er fand heraus, dass ich hochgradig kurzsichtig war. Damit ich besser sehen konnte, bekam ich mit 2 Jahren schon eine Brille verschrieben. Des weiteren teilte er meiner Mutter mit, das wenn ich ein Baby bekäme, möglicherweise das Augenlicht verliere. Man kann sich Auf diese Aussage heute nicht mehr berufen, denn als ich in anderen Umständen war, sah ich einige Jahre bereits schon nichts mehr.
Ich wollte bei Karstadt nur Wasserflöhe für meine Goldfische einkaufen gehen, da fuhr mich ein Rechtsabbieger beim überqueren der Straße an. Durch den Aufprall auf´s Straßenpflaster begann es im Augenhintergrund beider Augen zu bluten.
Das wurde damals nicht von den Ärzten im Krankenhaus erkannt. Sie guckten nur mittels einer Taschenlampe in meine Augen und befanden, das nichts beunruhigendes in meinen Augen zu sehen war. Sie entließen mich nach drei Wochen aus dem Krankenhaus, mit den Worten, das ich wieder gut hergestellt sei.
Im laufe eines Jahres verschlechterte sich das Augenlicht rapide, was mir als Kind von 13 Jahren nicht bewusst wurde. Ich spürte zwar, dass irgend etwas mit meinen Augen nicht stimmte, aber ich ließ das Gefühl gar nicht an mich heran kommen, weil ich das durch einen Klassenkameraden hautnah mitbekommen hatte, dass dann ein Wechsel zur Blindenschule nicht mehr unumgänglich wurde. Das wollte ich natürlich nicht. Es wurde mir erst richtig gewahr, dass sich mein Augenlicht verschlechtert hatte, als ich meine eigene Schrift nicht mehr erkannte.
Zuerst dachte ich, das wäre nur ein böser Scherz, das ich in meinem Schulheft nichts mehr von dem vorfand, was ich vorher geschrieben hatte, die Worte noch klar und deutlich erkennen konnte.
Es keimte in mir überhaupt nicht der Gedanke auf, das ich jetzt plötzlich noch schlechter sah, sondern ich war der Meinung erlegen, das ich zu viel mit dem Tintenteufel herum gewirtschaftet hatte.
Ich lief zu meiner Mutter hin und stellte ihr die Frage, ob da wirklich nichts mehr stehen würde? Sie sah mich mit entsetztem Gesichtausdruck an, wie du siehst Deine eigene Schrift nicht mehr, stieß sie ungehalten hervor. Da bekam ich es selbst nun mit der Angst zu tun und fing gleich darauf hin an zu weinen. Daran erinnere ich mich noch gut, als würde dies heute passiert sein. Die Tränen in meinen Augen nahmen mir die Sicht. Ich sah wie aus einem Regenverschmiertem Fenster in das Gesicht meiner Mutter. Da erkannte meine Mama, was sie mit ihrer Reaktion angerichtet hat und lächelte mich freundlich an.
Sie legte mir einen Arm um die Schultern und bat mich, mein Schulheft in dem Schulranzen zu legen.
Am nächsten Tag ging sie mit mir zum Augenarzt. Im Wartezimmer bemühte ich mich noch jedes Detail haarklein zu erkennen.. Der Arzt hielt mir die Hand hin um mir guten Tag zu sagen, ich sah sie aber nicht.
An seinem Räuspern hörte ich jedoch heraus, das ich etwas übersehen haben muss. Setz dich bitte auf den Behandlungsstuhl bat er mich. In meinem Kopf und in meinem Magen rumorte es gewaltig. Gleich wird die Wahrheit ans Tageslicht kommen, dachte ich mit Furcht und das machte mich hippelig.
Er träufelte mir unendlich viele brennende Augentropfen in die Augen. Streichelte meine Hand leicht und sprach beruhigende Worte zu mir, hielt mir die Buchstabentafel vor die Nase und fragte mich, welcher Buchstabe ist dass und welcher ist dass?
An seiner Reaktion hörte ich sehr wohl heraus, das die Gewissheit nicht mehr weit entfernt war. Er nahm die Brille von seiner Nase und sah mich besorgt an, Silja Du siehst nicht mehr viel.
Die Stimme meiner Mutter drang dann ungewöhnlich laut an mein Ohr, was heißt das jetzt defintiv? Sie muss schleunigst ins Krankenhaus überwiesen werden.
In den Augen bluten Kapillare. Das sind ganz feine Adern, die durch den Brutkasten beschädigt und porös geworden waren. Durch den Augendruck, treten jetzt kleinste Bluttropfen aus ihnen heraus. Dadurch erhöht sich der Augeninnendruck immer mehr. Vielleicht können wir durch eine Operation die völlige Erblindung noch abwenden?
Ein Taxi wurde bestellt und wir fuhren ins Krankenhaus. Ich wagte mich nicht zu rühren und auch nicht meine Mutter zu fragen, was das nun im Einzelnen für mich bedeuten wird? Die Ungewissheit lähmte mich und ich glaube auch meine Mutter. Im Krankenhaus wurden noch mehr Untersuchungen vorgenommen. Mein behandelnder Augenarzt hatte inzwischen schon die Ärzte dort informiert..
Ich hoffte innerlich, das mir die Ärzte doch helfen können und ließ alles geduldig über mich ergehen. Zum Schluss der vielen Untersuchungen sahen mich die Ärzte nur noch mitleidig an und sagten zu meiner Mutter gewandt, sie muss morgen gleich operiert werden.
Ich wollte nach Hause, denn ich spürte, das diese Operation keine Besserung an meiner jetzigen Situation bringen wird. Meine Mutter brachte mich zur Kinderstation. Die Diensthabende Stationsschwester zeigte uns das Zimmer wo ich für die nächsten 14 Tage untergebracht werden sollte. Hier sagte sie und ließ uns im Krankenzimmer allein zurück. Im Zimmer stand ein Bett, Tisch, Stuhl und Nachttisch. Silja, ich werde jetzt gehen, sprach meine Mutter mit heiserer Stimme zu mir, um Dir Zahnbürste, Schlafanzug zu holen. Nein tobte es in mir, du darfst mich um Gottes Willen doch jetzt nicht in diesem Zustand allein zurück lassen. Sie ging und ich legte mich erschöpft aufs Bett und blickte unverwandt die weiße Zimmerdecke an. Am Abend kamen mein Vater und mein älterer Bruder mit meinen Utensilien zu mir ins Krankenhaus.
Mitteilnahmslos saß ich auf dem Bett und dachte, das dies überhaupt nichts mit mir zu tun hätte. Die Operation brachte keine Besserung ein, eher das Gegenteil. Jeden morgen erwachte ich erneut mit der Hoffnung im Krankenhaus auf, das dies nur ein Alptraum sei und ich bald wieder besser sehen kann. Bis mich die Hoffnung völlig zermürbte...
Nach einigen Tagen trat die Oberschwester zu mir ans Bett und sprach mit Engelszungen auf mich ein. Silja, Dein Augenlicht wird nie mehr so sein, wie es mal war. Es wird leider schlechter werden, das heißt, es wird zur völligen Erblindung führen. Wann dies genau sein wird, kann jetzt noch niemand mit Gewissheit sagen. Wir haben alles versucht, aber ohne wirklichen Erfolg. Sie legte eine Hand auf meinen Arm und schaute mir geradewegs ins Gesicht... Die Tränen liefen nur so an meinen Wangen herunter ohne das ich sie noch aufhalten wollte. Ich weinte tonlos und in mir wütete ein Wirbelsturm der mir den Brustkorb zuschnürte und den Verstand zu rauben schien.
Diese Offenbarung, bald nichts mehr sehen zu können, wollte ich nicht wahr haben und auch nicht so einfach kampflos hinnehmen. Ich wollte es den Ärzten zeigen, das sie sich in meinem Fall geirrt haben mussten. Es half mir ganz und gar nicht, denn die Wahrheit war eine andere.
Viele Jahre hindurch hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben "doch" irgendwann wieder etwas sehen zu können, da die Forschung doch immer weitere Fortschritte zu verzeichnen hatte. Alsbald konnte ich nicht einmal mehr hell und dunkel voneinander unterscheiden.
In meinen Träumen war ich viele Jahre hindurch nicht blind, lief frei ohne Blindenstock durch die Welt. Ich erfreute mich an den Farb- und Lichtspielen und Schattierungen im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Der Tag an dem ich das Tageslicht auch nicht mehr erblicken konnte ist mir noch so gegenwärtig in Erinnerung, das es immer noch tief in mir zu schmerzen beginnt. Ich betete zu Gott, das er mich bitte wenigstens das Licht wieder sehen ließe! Leider ist der erwünschte Traum nicht in Erfüllung gegangen.
Der Kampf mit dem neuen Leben hat mich völlig an den Rand der Verzweiflung geführt. Die Vorstellung von nun an so leben zu müssen und z. b. sich selbst nicht mehr im Spiegel betrachten zu können, wollte ich mir nicht vorstellen und nicht akzeptieren. Inzwischen hatte ich auch blinde Kinder und - Erwachsene kennen gelernt, die mir zeigten, das man sehr wohl als nicht sehender Mensch glücklich und lebensfroh sein kann. Ich begriff allmählich, das man trotz Beeinträchtigung, einen Beruf erlernen, ausüben und eine Familie gründen kann. Es verhalf mir letztlich dazu, mich doch pö a pö mit der Blindheit auseinander zu setzen und zu arrangieren.
Ich habe als erste Blinde den Beruf zur Erzieherin gelernt und bin auch heute in ihm tätig. Seit 20 Jahren mit einem sehenden Mann verheiratet und bin Mutter von einem Sohn.
Auf meiner Webseite kann man sich unfangreich über meine wieder gefundene Lebensfreude informieren. Mein Wunsch und Ziel ist es andere damit zu ermutigen sich nur nicht aufzugeben, es lohnt sich auf jeden Fall.
Wo eine Tür zufällt, geht auch wieder eine auf, wenn Mensch es verdient hat.


Wer bin Ich ?

Wer mich nicht kennt, weiß nicht was sonst noch in mir vorgeht. Daher möchte ich dies hiermit auf den Nenner bringen. Ich: 1,58 Cm groß, braunrotes Haar und schlank, blind auf beiden Augen, geboren in Berlin, evangelisch und verheiratet; ein Kind. Manchmal denke ich über diese Adjektive und Verben und Nomen nach, frage mich dann, was sie für mich bedeuten? Zuerst frage ich mich, wer bin ich eigentlich wirklich? Wie so hatte meine Mutter diese Eingebung mich ausgerechnet (Silja) zu nennen? Wer hat ihr dies vorgegeben? Wieso bin ich meinen jetzigen Mann damals über den Weg gelaufen? Wer hat uns zusammen geführt? Vielleicht gibt es doch so etwas wie einen Gott? All diese Fragen bewegen mich so oft! Manchmal stelle ich mir vor, ich wäre nicht zu früh auf die Welt gekommen und wäre ein ganz normales Baby gewesen. Hätte nicht im Brutkasten hochgepäppelt werden müssen, und hätte dadurch nicht mein Augenlicht einbüßen müssen. Ja, was aber wäre wenn man damals keinen Brutkasten gekannt hätte? Ich wäre wahrscheinlich gestorben! Vielleicht aber lag es auch daran, das meine Mutter schon ganz früh wußte, das sie, wenn sie ein Töchterchen zur Welt bringt es (Silja) nennen wird! Wer es nicht weiß, das Silja von Cecilie abstammt, dem möchte ich dies hiermit berichten. Cecilie ist die Schutzpatronin der Blinden. Daher glaube ich es auch nicht, das es ein Zufall war, das meine Mutter mich Silja nannte! Vielleicht, sollte ich auf dieser Welt etwas in Bewegung bringen? Nur leider ist mir heute noch nicht so recht klar, was es sein sollte? Ja, hätte ich also nicht diesen Namen bekommen, vielleicht würde ich jetzt noch sehen können? Denn meine Schwester ist auch ein Brutkastenkind gewesen und kann sehen! Wie oft hatte ich mir damals gewünscht, das es mir genauso ergangen wäre, wie ihr! Habe mich schwer mit diesem Schicksal abfinden können. Ich denke, wenn ich nicht noch mit 11 Jahren auch noch diesen verdammten Autounfall gehabt hätte, wäre ich mit dem was mir von dem, was ich damals noch sehen konnte geblieben, würde ich heute mich viel glücklicher fühlen! Aber vielleicht werde ich noch erfahren, warum ich völlig erblinden sollte! Auch das ich meinen Mann damals auf dem U-Bahnhof kennen gelernt habe, ist sicher auch kein Zufall! Wer steckt dahinter? Mein Mann, wollte damals nie ein Kind, doch mit mir wollte er es dann nach drei Monaten schon, die wir erst zusammen waren. Es ging dann auch recht schnell, das wir Vater und Mutter wurden. Damals hatte ich mich sehr oft gefragt, ob das wirklich die richtige Entscheidung sei? Mein Mann so ein Einzelgänger und ich so eine lebenslustige Frau! Wie oft habe ich mich gefragt: "Was der, den wir Gott nennen, damit bezwecken will? Leider bin ich noch immer nicht dahinter gekommen! Vielleicht werden wir es erfahren, wenn unser Sohn selbst sein eigenes Leben lebt, was unsere Aufgabe in dieser Welt gewesen ist! Bis dahin werde ich das Beste daraus machen und mich bemühen mein Leben so gut wie möglich zu leben. Und mich nicht an Dingen festhalten, die nicht für mich bestimmt sind: z. B. (hätte) oder wäre)! So werde ich nie im Inneren einen Frieden erfahren.

Mein Spiegelbild

Ich war in etwa Ende 12 Anfang 13 als ich mich zum letzten mal noch als Schattenbild in einem Spiegel betrachten konnte.
Wir hatten daheim im Badezimmer einen großen runden Spiegel über dem Waschbecken zu hängen. Damit ich mich noch im Spiegel sehen konnte, musste ich förmlich in den Spiegel hinein krauchen. Im Grunde war es nicht mehr viel, was ich da sah. Denn ein Gesicht mit all seinen Merkmalen war´s ja nicht mehr, was ich sehen konnte. Eher schemenhaft konnte ich noch erahnen, wo meine Augen meine Nase und mein Mund sich befinden. Doch das was ich da noch erblickte gefiel mir recht gut. Denn meine geschwungenen Lippen fielen noch in mein Blickfeld. Diese erkannte ich beinahe noch sehr deutlich. Das beglückte mich sehr. Innerlich wechselte es von warm zu kalt, dass ich von meinem Spiegelbild nicht mehr weggehen mochte. Auch weil ich innerlich befürchtete beim nächsten Mal noch weniger von meinem „Ich" wahrnehmen zu können.
Was leider auch der Fall war!
Das Entsetzen war sehr groß! Als ich nur einige Tage später ebenfalls mit Erwartung vor dem Spiegel trat und ja wirklich nur noch ein Spiegeln im Spiegelglas erblickte. Im ersten Moment rutschte mir mein Herz um einiges tiefer! Ich wollte es nicht wahrhaben! Dass der Tag nun eingetroffen war! Dass ich mich nicht mehr mit meinen eigenen Augen erblicken konnte.
Ich rieb wie verzweifelt an meinen Augen, weil ich das nicht glauben wollte, dass ich nichts mehr sehen konnte. Doch die Gewissheit trat immer mehr in mein Bewusstsein!
"Ich" existiere nicht mehr, ging es da mir da nur noch durch meinen Kopf! In den Schläfen pochte es unaufhaltsam. Die Angst von nun an nichts mehr von mir sehen zu können, lähmte mich völlig! Da dies ja auch hieß, von nun an wirklich nichts mehr sehen zu können! Denn das war noch das, was mir von meinem Sehen geblieben war!

Der Mensch und die Menschen

Wir sind alle ein und die selbe Gattung Mensch der Familie Homo sapiens und stammen vom Urmenschen ab. Dennoch werden zwischen uns künstlich etliche Unterschiede gemacht, die uns voneinander abgrenzen und uns untereinander trennen sollen oder wollen. Eine Form der erweiterten Kasten Klassifizierung?

Ein Mensch, das seid Ihr alle meine lieben Zuhörer und "die Menschen", das sind auch wir, die anders sind und durch das sortieren in verschiedene Gruppierungen oder Schubladen, passen wir im geringsten so einfach nicht mehr dazu. Jeder Mensch ist natürlich etwas anders, doch ich bin anders anders?

Grundsätzlich unterscheidet mich doch nichts von Euch. Ich habe Ohren, einen Mund, Arme, Beine kann sprechen, habe den Daumen von der Hand separiert und gehe aufrecht. Somit bin ich ebenfalls ein Mensch und kann nur nichts sehen. Ich benötige eben manchmal ein wenig Unterstützung und z. B. einen weißen Langstock oder einen Blindenführhund um mich von a nach b zu bewegen. Doch bin ich in Euren Augen dadurch ein fremdes Wesen, sobald es in die Öffentlichkeit tritt ohne Hemmung begafft, bestaunt wird und der Eine oder Andere aus Unwissenheit sich von mir wegsetzt und abwendet, weil sie/er nicht weiß wie er nun mit dieser so ungewöhnlichen Begegnung umgehen soll? Da ich ohne es zu wollen zu einem öffentlichen fremdartigen Wesen (nicht normal) mutiere, bin ich anders? Damit nehmen wir uns die Chance uns einander anzunähern!

Mein Traum und Wunsch ist es, dass wir uns ohne Furcht, Hemmnis oder Erwartungen begegnen. Darum fordere ich Euch beherzt auf, Eure warum auch immer errichteten Mauern und Schranken in Euren Köpfen und Herzen einzureißen und wieder neugierig und ohne Hemmungen wie es die Kinder noch sind, dem noch unbekannten zu begegnen und aufeinander zu zu gehen.

Auch ich möchte unbedingt meinen Beitrag dazu leisten. Denn so können wir unkompliziert voneinander lernen und all die entstandenen zwischenmenschlichen Barrieren pö a pö einreißen, abbauen und so diese auch nie wieder entstehen zu lassen brauchen. Der Mensch ist dann gleich dem Menschen. So wie das Huhn – selbst wenn es "Bio" ist, lediglich ein Huhn mit einem anderem Lebensweg und anderen Lebensumständen ist!


Blickkontakt

Ich versuche immer alle anzugucken mit denen ich rede. Das war total das schwierigste für mich als ich blind geworden bin. Das man keinen Blickkontakt mehr halten konnte.
In der Disko haben manche gedacht, ich bin eingebildet.
Wie will man das denn im Dunkeln sehen können, dass jemand blind ist. Ich habe damals kein Abzeichen, keine Brille getragen. Da haben Die netten Männer, die mich angetanzt und angelächelt haben gedacht ich sei fürchterlich eingebildet. Da ja von mir keine so richtige Reaktion kam und ... pfft.

Aber mein Mann hat sich da nicht von irritieren lassen. Er hat ja mich angesprochen, direkt. Auf dem U-Bahnhof.
Wir standen da und jeder hat auf seine U-Bahn gewartet. Und dann hat er mich so von der Seite angeschaut und gefragt: „Du bist blind?“ Und dann hab ich gesagt: „Mann, das ist ja auch schwer zu erraten“. Da ich meinen Blindenstock in der Hand hatte.
Als meine U-Bahn kam, hat er gesagt: Ich hab ja gehört, das Blinde sich Sachen gut merken können. Kannst Du dir meine Telefonnummer merken? Und dann hab ich gesagt: „Ja, kann ich ja versuchen.“ Drei Wochen später habe ich bei ihm angerufen.
Dann haben wir drei Monate lang nur am Telefon miteinander gesprochen. Ich hatte schon sehr schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht. Da wollte ich dann erst mal gucken, ob das jetzt was Richtiges ist. Das wäre wahrscheinlich auch noch länger so weiter gegangen, wenn mein Mann nicht irgendwann gesagt hätte: „Silja, jetzt habe ich aber die Nase voll, jetzt will ich Dich endlich mal wieder sehen.“ Und dann haben wir uns verabredet, am Zoologischen Garten. Und ich bin aber später losgefahren, weil ich dachte, naja, wenn ich da ankomme, dann ist er ja vielleicht schon weg. Er war noch da und meinte: „Mann, Silja, ich steh schon ganz lange hier. Wo bleibst du denn?“ Da hab ich gesagt: „Ich stand schon die ganze Zeit hier, du hast mich bloß nicht gesehen.“
Jetzt sind wir schon über 25 Jahre verheiratet und kennen uns länger als 28 Jahre.


Wer ist Sie?

Sie war 15 Jahre und völlig erblindet. Da dachte sie, das Leben sei zu Ende. Auch, weil sie so schüchtern war. Und da half ihr das Training mit dem Blindenstock. Gegen das blind Sein nicht wirklich, jedoch etwas; doch gegen die Schüchternheit.

Eines Tages führt eine Trainerin sie bis an den Rand eines Bordsteins, sagt dass sie über die Straße gehen soll, geht weg und läßt sie dort allein stehen. Sie hört die Leute über die Straße gehen. Sie hört die Leute an sich vorbei gehen. Keiner spricht sie an. Wie lange sie so steht? Gefühlt ist es ein ganzer Tag. Die Pein löst plötzlich den Kloß im Hals der wie ein Pfropfen auf den Stimmbändern liegt. Sie hört jemanden kommen und ergreift ihre Chance, bevor auch der wieder vorüber geht.
„Können Sie mir bitte über die Straße helfen?“
„Wie bitte?“
„Können Sie mir bitte helfen?“
Endlich war es ihr gelungen, über ihren eigenen Schatten zu springen. Mit einen Blindenstock als Sprungstab in der Hand.
Später erfuhr sie von der Trainerin, dass sie es war, die die Menschen per Wink dazu aufgefordert hatte, weiter zu gehen. Sie sollte es lernen, sich über das Gefühl der Unsicherheit hinweg zu setzen.

Mode

Silja Korn, Fingernägel mit Braille Schrift Ich mag es sehr, selbst zusammengestellte farbige Outfits zu tragen. Dafür nehme ich gelegendlich auch mein Farberkennungsgerät zu Hand. (Video)
Auch schon mal, frage ich meinen sehenden Mann, ob dies oder jenes fablich miteinander harmoniert.
Meine Fingernägel werden von einer Nagelkosmetikerin lackiert. Manchmal mit pinkem und glitzerndem Nagellack. Mit dem glitzerndem Lack modelliert sie noch haptische Braillepunkte auf die Fingernägel. Ich schminke meine Lippen in rot, gebe Rouge auf meine Wangen und habe oft große silberne Ohrringe an meinen Ohren zu hängen. (Video)
Seit einigen Jahren trage ich Sonnenbrillen in verschiedener Designs; achte da schon darauf, dass sie mit meinen Outfits abgestimmt sind. Ich denke, da gibt es zwischen den anderen Frauen und mir, nicht allzu viele Unterschiede.
Ich gehe unheimlich gerne shoppen; probiere hier und da, in den Boutiquen verschiedenartige Kleidungsstücke an oder ich genieße es, mit all meinen Sinnen die unterschiedlichsten Beschaffenheiten der Materialitäten, die in die Stoffe gewebt – und aufgenäht wurden, mit den Händen zu erkunden. Ich stelle mir im inneren / Auge (Spiegel) vor, wie ich damit aussehe. – Wie es sich auf meiner Haut anfühlt und wie es sich an meinen Körper anlegt; ob das Material des Stoffes kratzig oder eher weich ist. Dann gehe ich im Kopf durch, welches meiner Schuhpaare, Schmuck, Tücher und Sonnenbrillen die ich daheim habe, Ton in Ton dazu passen könnten.
Silja Korn Ich bitte meist die Verkäuferin, meinen Mann oder Freundin mir die Farbe und Muster des Kleidungsstücks zu beschreiben. Probiere ich etwas an, gleite ich leicht und sehr vorsichtig mit meinen Fingern über die Form des Kleidungsstücks. Dabei erfahre ich ob es mir passt und ich mich darin auch wohlfühle. Besuche ich Geschäfte alleine, dann gehe ich zum Kassenbereich und bitte um Unterstützung. Inzwischen suche ich aber vorwiegend Geschäfte auf, wo ich auch genau weiß, dass ich da individuell beraten werde.
Ein paar Fortos mit mir in der Galerie

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Mein Werdegang im Überblick

Ich heiße Silja Korn, wurde 1966 in Berlin geboren und bin drittes von fünf Kindern.
Im Brutkasten erlitt ich eine Sehbeeinträchtigung.
Mit sechs Jahren wurde ich in die "Hermann Herzog-Schule für Sehbehinderte" eingeschult.
Durch einen schweren Autounfall mit 12 Jahren, erblindete ich fast völlig. Darauf hin musste ich zur Blindenschule überwechseln. (August-Zeune-Schule)
Dort absolvierte ich die mittlere Reife und die Grundausbildung in Bürokommunikation.
Anschließend begann ich die Ausbildung zur Erzieherin an einer Erzieherfachschule (Oberlinsiminar).
Nach der Ausbildung zur Erzieherin wurde ich im "Öffentlichen Dienst" als erste blinde stattlich geprüfte Erzieherin eingestellt und bin heute noch im diesem Bereich tätig.
Ich wählte diesen Berufszweig, weil ich feststellen mußte , dass sehende Pädagogen mit Kindern, die spät ihr Augenlicht verloren haben, sich nicht so recht in diese hineinversetzen konnten.
Meine Vorstellung war es, zwischen blindem Kind und sehenden Pädagogen ein Katalysator zu sein. Die Vorstellung so zu arbeiten, ging nicht In Erfüllung. Ich arbeite heute in einer Kindertagesstätte, wo mein Schwerpunkt ein anderer ist. Ich unterstütze die Kolleginnen im Bereich der Spracherziehung nach dem Programm von Prof. Zvi Penner (Kon-Lab), ziehe aus den Gruppen eins bis zwei Kinder heraus und übe mit ihnen zusätzlich zum Kitaalltag den Spracherwerb. Darin habe ich mich in den Jahren, wo ich als Erzieherin tätig bin, spezialisiert. Dadurch, dass ich nichts sehen kann, müssen die Kinder mehr mit mir reden. Es reicht nicht nur, z. B. auf den Gegenstand zu zeigen. Denn so lernen sie auch auf spielerische Art und Weise den Umgang mit einem gehandicapten Menschen. Diese Aufgabe erfüllt mich, mit tiefer Zufriedenheit, weil ich so, etwas dazu beitragen kann, dass sie später Menschen mit Beeinträchtigungen konfliktfreier begegnen können.
Ich bin verheiratet und wir haben einen Sohn.
In der Freizeit spiele ich Tischball und Theater. Schreibe hin und wieder Kurzgeschichten und kleine Beiträge, die ich auf andere Webportale und auf meiner Seite sowie bei der Hörzeitschrift "Kultur und Freizeit" veröffentliche. Wirkte bei einem Buchprojekt bei der Autorin: Jennifer Sonntag "Hinter Aphrodites Augen" mit einem Beitrag mit. Fotografieren und malen ist auch eine Leidenschaft von mir. Auf der Webseite Insider Art sind seit drei Jahren einige meiner Fotoarbeiten ausgestellt. Seit geraumer Zeit, bin ich Schirmherrin von Insider Art. Auf der Webseite handicapnet24.de wurden meine Fotoarbeiten mehrfach zum Foto des Monats ernannt.
Eine Auswahl meiner gemalten Bilder, ist auf meiner Seite www.siljakorn.de zu betrachten.
Die Bilder insgesamt haben bisher an über; 50 Ausstellungen teilgenommen.
Im Gästehaus der "Gemeinschaft blinder Freunde" in Berlin ist seit letztem Jahr eine Dauerausstellung meiner ersten gemalten Arbeiten zu betrachten.
An Kunstprojekten wie zum Beispiel der Berlinbienale, habe ich ebenfalls mitgewirkt.
Im August 2009, zum "Tag der offenen Tü", habe ich im "Minesterium für Soziales" Sehende im "Dunkel-Bistro" geführt.
Blindenfußball zu spielen, habe ich aufgehört. Beim "Autofahren für Blinde" habe ich ich mehrmals teilgenommen.
Ein Trabrennen bin ich auch schon gefahren, dritter Platz.
Auf Kunstaustellungen im Museum, die extra für uns Blinde aufgearbeitet wurden, gehe ich so gerne wie in die Oper, ins Theater oder ins Kino, wenn Filme mit Audio Diskription angeboten werden. Auf ein gutes Konzert gehe ich auch hin und wieder gern! Musik ist alles für mich, da ich mich dort frei und gelöst fühle.
2010 - 2012 nahm ich an einem Geräuschchor teil. Das Thema war der U-Bahn Bereich. Für Ende Oktober 2010 war die Ur-Aufführung.
An einigen Fernsehdokumentationsbeiträgen (Behinderte Mütter und deren Kind/er), sowie in unterschiedlichen Zeitungsbeiträgen habe ich mitgewirkt.
Model stand ich für den Katalog der Schweizer Uhrenmarke "Arsa\", Auguste Reymond (Uhren für Blinde, Sehgeschädigte und Sehende). Für diese Uhrenmarke bin ich Botschafterin.
2007, bei der Kampagne "Chancengleichheit für alle", wurde ich zum "Face of the Year" ernannt. 2010 habe ich bei der Kampage "Be Berlin" (Dein Gesicht an der Siegessäule) mitgemacht. An sieben Theaterprojekten habe ich bisher teilgenommen.
Mein Motto: Höre nicht nur auf andere, höre auch auf Dich!



Meine Welt ist nicht dunkel, sie ist kunterbunt.

Schwarz-weiss Zeichnung: Blinde Person mit Stock. Briefumschlag oben rechts Hier steht der Artikel als Text Schwarz-weiss Zeichnung: Blinde Person mit Stock. Briefumschlag oben links
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Seite 2 des Berichtes

Etwa 155 000 Menschen in Deutschland sind blind.

Bericht aus der Zeitschrift "Tina" vom 23.05.2002

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Mit 13 Jahren verlor Silja ihr Augenlicht - und nichts war mehr wie früher. Wie die junge Frau heute ihren Alltag mit Mann, Sohn und Beruf meistert, erählt sie hier. Ein Unfall vor mehr als 20 Jahren veränderte Silja Korns Leben. Nicht von heute auf morgen. Sondern schleichend und unwiderruflich. "Innerhalb eines Jahres war ich fast blind", erzählt Silja (*36). Als Elfjährige wurde sie von einem Auto angefahren. Dabei erlitt sie eine schwere Gehirnerschütterung - und innere Augenverletzungen. "Aber letzteres haben die Ärzte nicht erkannt", so die Berlinerin. Erst ein Jahr später wurden ihre Augen operiert. Zu spät! Siljas Augenlicht war nicht mehr zu retten. Innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre verlor sie auch noch die letzten fünf Prozent Sehkraft. "Ich habe viel geweint und hatte wahnsinnige Angst davor, von anderen Menschen abhängig zu werden", erinnert sich Silja. Sie konnte und wollte sich mit der neuen Situation nicht abfinden. "Anfangs habe ich mich zum Beispiel einfach gesträubt, die Blindenschrift zu lernen." Denn da war immer die Hoffnung in ihr: "Vielleicht kann ich eines Tages doch wieder sehen." Trotz ihrer inneren Abwehr tastete sie sich langsam an ihr neues Leben heran. Ein Aha-Erlebnis war das Mobilitätstraining in der Blindenschule. Dort lernte die damals 15-Jährige, sich mit Hilfe des langen, weißen Blindenstocks sicher fortzubewegen, Geräusche im Verkehr zu unterscheiden und alleine Bus und U-Bahn zu fahren. "Es war ein tolles Gefühl, richtig befreiend." Die neue Freiheit, die sie sich Schritt für Schritt eroberte, machte Silja Mut, gab ihr Selbstbewusstsein. Das brauchte sie auch, um später ihren Traumberuf Erzieherin zu verwirklichen. Das war nicht einfach. Denn: "Eine blinde Erzieherin hatte es bis dahin noch nicht gegeben", sagt Silja. Nach langem Suchen fand sie schließlich einen Ausbildungsplatz. Heute arbeitet Silja halbtags in einer Kindertagesstätte. Wer sie hier besucht, merkt sofort: Ihre Welt ist kunterbunt. Die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren sorgen für jede Menge Trubel. "Da es hauptsächlich ausländische Kinder sind, ist es manchmal schwer, sie an ihrer Stimme zu erkennen. Deshalb muss mir jedes Kind seinen Namen sagen und mir die Hand geben, wenn es kommt." Eine große Hilfe ist Silja auch ihr ausgeprägter Geruchssinn. Damit kann sie die Kinder unterscheiden. Wie jede andere Erzieherin liest sie den Jungen und Mädchen Geschichten vor, spielt mir ihnen. "Die Kartenspiele haben zum Beispiel fühlbare Punkte, damit ich die einzelnen Karten erkennen kann." Solche Orientierungspunkte gibt es auch in Siljas Wohnung, und zwar an den Herdknöpfen. "So weiß ich, wie hoch ich das Gas eingestellt habe", sagt Silja. Den Tipp bekam sie von Michaela Franke (*34 ). Die Reha-Lehrerin für lebenspraktische Fertigkeiten zeigt stark sehbehinderten und blinden Menschen, wie sie mit simplen Tricks im Haushalt allein zurechtkommen können. Auf die Idee, sich Hilfe zu holen kam Silja, weil sie Angst vor Feuer hatte und deshalb nicht gerne auf dem Gasherd kochte. Und auch beim Bügeln lief nicht immer alles reibungslos. "Dabei ist es gar nicht schwer. Man muss einfach nur eine Naht als Orientierungshilfe nehmen, bahnenweise vorgehen und immer wieder vorne ansetzen", erklärt Michaela Franke. Dank ihrer Hilfe gibt es jetzt keine Falten mehr beim Bügeln, kocht und backt Silja immer häufiger leckere Gerichte. Um letzteres hatte sich früher ausschließlich ihr Mann Guido (*39), von Beruf Koch, gekümmert. Kennen gelernt haben sich die zwei vor fast 14 Jahren in der U-Bahn. "Es war schon spät. Wir warteten beide auf den nächsten Zug, kamen ins Gespräch", erzählt Guido. "Ich fragte sie, ob sie schon mal versucht habe, mit Schwedenkräutern ihre Augen zu behandeln." Er gab Silja seine Telefonnummer und mit der Zeit freundeten sie sich an, wurden ein Paar. "Silja ist sehr einfühlsam, kann gut zuhören und erkennt schon am Tonfall einer Stimme, wie es jemandem geht", sagt Guido. Im Juni 1991 heirateten die beiden, ein paar Monate später wurde Sohn Fabian geboren. "Anfangs hatte ich Angst, dass ich ihn beim Füttern mit dem Löffel weh tun könnte, aber er hat mir instinktiv schon den Mund hingehalten", erinnert sich Silja. Füttern, Wickeln, Baden - letztlich alles kein Problem, es dauerte halt nur etwas länger. Wie auch sonst im Haushalt, wo alles seine Ordnung haben muss. "Damit Mama sich zurecht findet und nicht erst lange suchen muß", sagt Fabian (*10). Obwohl Silja ihren Alltag so bewundernswert meistert - ihre Blindheit zu akzeptieren, fällt ihr nicht immer leicht. "Ich habe mich damit arrangiert", sagt sie ehrlich und ohne jegliche Verbitterung.
(* Zur Zeit des Interviews)
Bildbeschreibungen in Reihenfolge der Bilder:
Auf ihr Äußeres legt Silja viel Wert. Sie schminkt sich und liebt Düfte.
Im Bad stehen über 100 Fläschchen Parfum
Eine glückliche Familie: Silja mit ihrem Mann Guido und ihrem zehnjährigen* Sohn Fabian.
Jeden Tag fährt die Erzieherin mit der U-Bahn zur Arbeit nach Schöneberg.
Mit der Stenomaschine macht sich Silja Notizen während des Telefonats.
Michaela Franke hat der 36- Jährigen die Angst vor dem Feuer genommen. (Bei einem Kochkurs am Gasofen)


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Bizeps.or.at/
Lehrer und Betroffene

Kunst-kennt-keine-Behinderung.de "Schirmherrin für Insider Art bin ich, weil ich die Arbeit von Frau Gellhorn sehr schätze und mich durch solch ein ehrenhaftes Amt beteiligen möchte. Als ich erfuhr, das es auch möglich ist, als ganz normaler Mensch Schirmherr/in für Insider Art zu werden, überlegte ich nicht lange und stellte mich zur Verfügung. Es ist für mich eine Ehre Schirmherrin für Insider Art zu sein. Auch möchte ich an dieser Stelle nicht versäumen, mich bei Frau Gellhorn für ihr Engagement zu bedanken!
Vielen Dank!"


Kurzgeschichten bei geschichten.homeeck.de
Gleichgestellt.at
Pressemitteilung - Gesicht des Jahres

Veröffentlichungen und Aktivitäten

Zeitungsberichte über die Staatliche Anerkennung als Erzieheren. (1989)
Bericht in der Zeitschrift "Tina" (23.05.2002)
Bei der Aufführung der Inszenierung "Die Nacht der 1000 Fragen" im Zeughaus/Berlin spielte ich die Blinde. (2003)
Gespräch über die Belange Behinderter wurde im Radio übertragen. (2003, 2004)
Im laufe der Zeit wurden zwei Dokumentationsberichte über "Behinderte",
in denen ich mitwirkte, wiederholt im Fernsehen gezeigt. (2004, 2005)
Bei "Vera am Mittag" war ich eingeladen. (2005)
Bei der Aktion in Berlin "Blinde fahren Auto" wurde ich gefilmt. (2005). Ein Bericht über die Aktion wurde in den Nachrichten gezeigt.

Weitere Veröffentlichungen und Aktivitäten sind in den Suchmaschinen (Suchwort: Silja Korn) und hier auf meiner Seite zu finden.

Seit 2002 leitete ich eine Gruppe behinderter Mütter,

in der wir erfahrene Lebenssituationen erörterten,
die an eine behinderte Mutter/Frau
in Familie und Gesellschaft gestellt werden.
Anforderungen begegnen. Wege finden.
Die Müttergruppe ist im laufe der Zeit leider eingeschlafen.


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