Weshalb ich eine mit meiner Stiftung eine Hilfeaktion ins Leben gerufen habe?
Ein erfülltes Leben wollen alle, jedoch ist das nicht immer so einfach.
Ob mein Leben so ausgefüllt und lebenswert sein würde, wenn ich nicht mit 12 Jahren durch einen schweren Autounfall völlig erblindet wäre? Diese Frage stellte ich mir manchmal, wenn ich in Gedanken versunken auf dem Sofa verweilte.
Hätte, wäre, würde, könnte ich? Ich finde keine Antwort, es gibt keine. Es ist zu spekulativ.
Als ich allmählich blind wurde, glaubte ich, daß mein Leben schon gelaufen sei. Bis dahin hatte ich ja auch noch niemanden kennengelernt, der völlig blind war und mir eine andere Sichtweise vermitteln konnte. Die Vorstellung, immer in tiefer Dunkelheit durchs Leben zu gehen, fiel mir unsagbar schwer, noch schwerer. Ich wollte es nicht; weder die Vorstellung noch dieses Leben in ewiger Dunkelheit.
Erst durch die Biografie und andere Bücher von Helen Keller, habe ich einen Weg zurück in mein Leben gefunden und bin ihn gegangen. Sie zeigte mir durch ihre Beharrlichkeit und Besonnenheit, daß man sich in einer gegebenen Situation wie der Blindheit, erst Recht nicht in solch eine Gedankenwelt begeben sollte, die einen nicht weiter bringt und man sich selbst gefangen hält.
Ich fing an mein Leben neu zu ordnen, wollte Erzieherin werden und setzte dieses in die Tat um, was ich dann auch trotz tückischer Hürden bei der "Staatlichen Anerkennung" schaffte. (Nach erfolgreichem Abschluß der Ausbildung zur Erzieherin wollte man mir die Staatliche Anerkennung verweigern. Dank meiner damaligen Klassenlehrerin und anderer Helfender bekam ich die Staatliche Anerkennung doch noch und konnte mir nun eine Arbeitsstelle als Erzieherin suchen.)
Im Hinterkopf behielt ich immer: "Ich schaffe das. Wenn ich daran glaube und wenn ich die anderen davon überzeuge, auch an meine Idee zu glauben, wird es werden".
Eine Vermittlerin, ein Katalysator zwischen blindem Kind und sehendem Pädagogen wollte ich sein. Ich wollte dies so gerne, da der Weg den ich an der Blindenschule gehen mußte, mir nicht gerade leicht gemacht wurde und es Andere leichter haben sollen. Helen Keller hat mir durch ihre Bücher die nötige Antriebskraft gegeben.
Heute arbeite ich in einer berliner Regelkita und fördere die sprachliche Entwicklung der Kinder.
Was ich neben meinem Beruf sonst noch so unternehme, könnt ihr Euch hier auf meiner Webseite ansehen, anhören. ;–)
Was mir besonders am Herzen liegt, ist die Unterstützung Taubblinder, mein Hifsprojekt, über das Ihr Euch hier informieren und dazu beitragen könnt.
Menschen die wie ich, blind sind, haben die Möglichkeit dem Geschehen mit den Ohren zu folgen. Wir können uns auch bei einem hitzigen Gespräch munter
daran beteiligen. Menschen die zusätzlich zum schlecht sehen nichts hören
können, sind nahezu davon ausgeschlossen.
Damit diese Menschen auch ein Teil
der Gesellschaft sind und werden, möchte ich mit meinen Fotos worauf manmeine gemalten Bilder sieht, etwas dazu beisteuern.
Stellen Sie sich doch
einmal vor, wie es wäre, wenn sie sich die Augen verbinden und sich
gleichzeitig die Ohren zuhalten würden. Ja, das fühlt sich nicht angenehm an. Nicht wahr? Darum ist es wichtig, daß wir ihnen unter die Arme greifen, denen die nichts sehen und hören kouml;nnen.
Wie sollen sie sich mit uns unterhalten, wenn sie uns nicht einmal hören
geschweige sehen können? Dafür benötigen sie jemanden, der ihnen zur Seite
steht, der auch die Handsprache (Lormen) gut beherrscht, um ihnen alles zu berichten.
Um dies vielleicht noch näher zu verdeutlichen, nenne ich eine Frau die blind
und zusätzlich auch taub war. Helen Keller hat in ihren zahlreichen, verfassten Büchern eindrucksvoll darüber geschrieben. Im Netz findet man viele Infos über ihr Wirken usw.
Es gibt noch nicht viele Institutionen die sich auf dieses spezielle Gebiet
spezialisiert haben. Ich möchte gerne helfen damit sie auch selbstbestimmt
leben können, so wie ich und viele andere die "nur" blind oder taub sind!
Die fachlich ausgebildete Person ist nicht gerade günstig. Darauf zu warten,
das der Staat da etwas unternimmt, dauert mir einfach zu lange. Das kann er ja dann immer noch! ;-)
Daher mein Motto: Helfe gleich ohne nach für und wieder zu suchen und darauf zu warten und zu hoffen, daß jemand "Verantwortliches" stets zur Stelle ist! Das wird nix.
Nur gemeinsam sind wir erfolgreich!
Die Fotos im 18erFormat (zugeschnitten) mit meinen gemalten Bildern und Fotos darauf,
biete ich zur Unterstützung von Taubblinden (meist Kindern) für den Spendenbetrag an.
Die Kosten für den Druck der Fotos im Fotolabor übernehme ich privat.
Je nach Gewicht des Briefes oder Päckchens beträgt das Porto ab 70 Cent.
Der Spendenbeitrag liegt bei 2,50 Euro je Foto.
Poster sind bis zu einer Größe von 60cm x 40cm möglich.
Posterpreis + Porto + ab 10 Euro Hilfebeitrag.
1.345 € von Spenden für die Fotos, habe ich im April 2017 auf das Spendenkonto der Silja Korn Stiftung überwiesen.
1.463 € wurden im Juni 2013 an die Oberlin Stiftung überwiesen.
Herzlichen Dank an alle, die mich unterstützt haben!
Im Juni war es nun so weit, daß Gundi, mein Mann und ich im Rahmen eines Sommerfestes im Oberlinhaus den obligatorischen Scheck
überreichten. Auf der Fahrt nach Potsdam haben wir auf einem S-Bahnhof einen Zwischenstopp
eingelegt, damit ich den selbst angefertigten Scheck noch unterschreibe.
Es machte uns sehr glücklich, das 1.463 Euro zusammen gekommen waren. Im letzten Jahr hatte ich im Sommer damit begonnen, Schals die ich im laufe eines Jahres vor dem Fernsehen gestrickt habe und Fotos von meinen Arbeiten, die mein Mann fotografiert hatte, zu verkaufen. Meine Vorstellung war, daß jeder, der mir 2,50 Euro für ein Foto ins Sparschwein gibt, ein Foto erhält. Ich
wollte nicht nur die Hand aufhalten und nichts dafür geben. Vielmehr wollte ich, das mit einem solchen Foto ein lieber Mensch damit eine Freude gemacht wird, indem es ihm als Grußkarte zugesandt wird. Auch wollte ich
dadurch erreichen, das sich jeder daran erinnert, eine Teil dieser gelungenen Spendenaktion gewesen zu sein.
Zuerst ging es sehr schleppend voran. Im Oktober lernte ich meine Freundin Gundi kennen, die über meine Seite mit mir in Kontakt trat. Sie hatte gerade in ihrer Schule das Thema: „Anders
sein“ aufgebaut. Ihr Interesse galt dem lernen der Blindenschrift. Sie
wollte diese erlernen und suchte jemanden, der hin und wieder mal einen Finger drauf hält, damit sich da keine Fehler einschleichen. Gerne wollte
ich sie darin unterstützen, da es ein persönliches Anliegen von mir ist, das die Brailleschrift und wie z. B. die Gebärdensprache an den Schulen als Unterrichtsfach gelehrt wird. Somit wird es leichter in Kontakt zu treten. Es sollte jeder Lehrer und Erzieher im Studium erlernen und sollte
unbedingt zum Allgemeinwissen gehören.
Durch die vielen Braillebriefe die ich von nun an von ihr erhielt, lernten wir uns näher kennen. Ich
erzählte ihr von meinem Projekt und sie war dafü gleich Feuer und Flamme mich zu unterstützen.
An einem Nachmittag im November fuhren mein Mann und
ich gemeinsam mit den vielen gestrickten Schals zu ihr nach Ahrensfelde.
Kurze Zeit danach hatte sie die Schals an Freunde, Verwante und in mittlerer
Umgebung an Kolleginnen und den Kindern an der Schule verteilt. Ebenso ging
es ihr mit den Fotos. Sie und auch ich waren wirklich verblüfft wie sehr
die Umwelt auf dieses Projekt mit positivem Anteil reagierte.
Wir hatten uns vorgenommen 1.111 Euro zusammen zu bekommen. Dann wollten wir den Betrag dem
Oberlinhaus überreichen. Jeder von uns und die jeweiligen Familienmitglieder
spornten die Menschen dazu an dies zu unterstützen. Im April auf der Hilfsmittelausstellung in Frankfurt, wo ich auch meine Arbeiten präsentierte
haben die Besucher ein Teil dazu beigesteuert.
Im April und Mai war ich an die Erzieherfachschule in Berlin Charlottenburg eingeladen um über die Themen blind und über den Beruf als Blinde im
Erzieherbereich tätig zu sein, zu referieren. Dort erzählte ich von meinem
Herzensprojekt. Die Anteilnahme war sehr groß, so dass viele Fotos erworben wurden.
Gundi und ich lernten sogar das Lormen um uns gegebenen Falles mit jemandem
der Taubblind ist zu unterhalten. Leider war an diesem Nachmittag niemand
vor Ort der diese Kommunikationsform beherrschte. Es waren zwar viele Kinder
und Jugendliche zum Sommerfest anwesend, die aber diese Form der Kommunikation noch nicht gelernt hatten. Dabei erfuhren wir, das es eine
geführte Gebärdensprache gibt, die eher als Kommunikationsform angewandt wird. Wir haben uns nun vorgenommen diese auch noch zu erlernen. Da ichvorhabe, mein Spendenprojekt weiter fort zu setzen. Wir wurden sehr herzlich von Frau Friedel und der Leiterin der Wohnstätten Frau Biesecke und den Mitarbeitern vom Oberlinhaus begrüßt sowie gut und reichlich bewirtet. Am Ende der Scheckübergabe erhielten Gundi und ich von einer Schülerin vom Oberlinhaus noch Dankeschöngeschenke überreicht, was uns zutiefst berührte, da wir dies nicht erwartet hatten. Das Wetter spielte auch an diesem Nachmittag hervorragend mit.
Es war ein sehr gelungender Nachmittag und wir fühlten uns dort sehr willkommen.
Mit dieser Spende möchte ich die tägliche Förderung der jungen Menschen
durch zusätzliche Therapie- und Fördermaterialien unterstützen. Da ich nach
der Erblindung selbst erlebt habe, wie schwierig und wichtig es ist, die
frühzeitige Förderung und die damit verbundene Finanzierung zu erhalten.
Sich nun noch vor zu stellen zusätzlich wenig oder nichts mehr hören zu
können, hat damals als ich allmählich erblindete, große Ängste in mir ausgelöst. Erst durch die Biografie von Helen Keller habe ich einen anderen Zugang dazu bekommen, daß ich mir vornahm, dß ich mich, wenn ich Erwachsen
bin, für diese Art Beeinträchtigung auf jeden Fall einsetzen werde. Wie wußte
ich da noch nicht.
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank aussprechen. Ohne meine fleißigen
Helfer hätte ich dies nie, bei weitem so geschafft.
Denn Gundi und ihre ganze Familie haben mich mächtig dabei unterstützt.
Herzlichen Dank, daß ihr Euer Herz an der richtigen Stelle zu
sitzen habt.
All denen, die Geldspenden ins Sparschwein gaben, Fotos und Schals erworben hatten.
Ohne Euch wäre diese Summe von 1.463 Euro nie zusammen gekommen.
Seit mir bitte nicht böse, wenn ich nicht jeden einzelnen hier persönlich
aufführe, das würde den Rahmen meines Berichtes sprengen. ;-)
Vielen Dank für Euer Vertrauen und Verständnis!!!
Ich werde Euch zu gegebener Zeit bezüglich der Spendenaktion auf meiner Seite und dem Blog wieder auf dem Laufenden halten.
Gemeinsam sind wir erfolgreich!