O Sensei
Morihei Ueshiba
Der Begründer des Aikido
Geboren am 14. 12. 1883 in Tanabe/Japan
Gestorben am 26. 04. 1969 in Japan
sagte Morihei Ueshiba:
Weil Ai (=Harmonie) eine Einheit bildet mit Ai (=Liebe), habe ich mich entschlossen, meine Form von Budo "Ai Ki Do" zu nennen, obwohl der Begriff Aiki sehr alt ist. Dieser Begriff, der in der Vergangenheit von Kriegern benutzt wurde, unterscheidet sich dem Sinn nach allerdings grundsätzlich von dem Inhalt, den ich diesem Begriff beilege.
Aiki ist keine Kampftechnik, keine Technik, den Feind zu besiegen. Es ist ein Weg, die Welt wieder in Einklang zu bringen und alle Menschen zu einer Familie werden zu lassen.
Wahres Budo ist ein Werk der Liebe. Es ist das Werk, allen Lebewesen wahres Leben zu ermöglichen. Es bedeutet nicht zu töten oder der Kampf 'Jeder gegen Jeden'. Liebe ist der Wächter über Allem. Nichts kann ohne sie existieren. Aikido ist die Verwirklichung der Liebe.
Budo
Budo heißt nicht, den Gegner niederzuwerfen durch unsere (körperliche) Kraft. Es heißt genausowenig, die Welt mit Waffengewalt zu zerstören. Wahres Budo bedeutet, das Wesen des Universums anzuerkennen, den Frieden zu bewahren und alle Lebewesen in der Natur zu fördern, zu beschützen und zu pflegen. Das Budo-Training bedeutet, die Liebe zu übernehmen, die alle Lebewesen (ihren Bedürfnissen nach) fördert, beschützt und pflegt und diese Liebe aufzunehmen und nutzbar zu machen in unserem Geist und für unseren Körper.
Wahres Budo ist liebendes Beschützen aller Lebewesen im Sinne einer Versöhnung. Versöhnung bedeutet, die Vollendung des Auftrags eines jeden Menschen zu erlauben.
Für Aikido ist ein Denken erforderlich, das dem Frieden der gesamten Menschheit dient - und nicht ein Mensch, der denkt er sei stark und dessen einziges Ziel darin besteht, den Gegner zu besiegen.
Es gibt im wahren Budo weder Gegner noch Feinde. Aus diesem Grunde ist weder Wettkampf noch Verlieren oder Gewinnen wahres Budo. Wahres Budo kennt kein Verlieren. "Niemals verlieren" heißt niemals kämpfen.
Feinde
In meinem Budo gibt es keine Feinde. Es ist ein Fehler zu denken, daß Budo bedeutet, einen Gegner oder Feind zu haben, jemanden zu haben, bei dem Du stärker sein kannst, jemanden, den Du besiegen willst. Im wahren Budo gibt es keinen Feind oder Gegner. Wahres Budo heißt Eins werden mit dem Universum.
Im Aikido trainieren wir nicht, um stark zu werden oder um den Gegner zu Boden zu werfen. Im Gegenteil: wir trainieren in der Hoffnung, nützlich zu sein, wie klein unsere Rolle auch sein mag bei der Aufgabe, der Menschheit den Frieden zu bringen. Durch diese Hoffnung werden wir Eins mit dem Universum.
Wenn ein Feind versucht, mit mir zu kämpfen - sozusagen mit dem Universum selbst - muß er die Harmonie des Universums stören. Schon in dem Moment, in dem er an einen Kampf mit mir denkt, ist er besiegt ... Diejenigen, deren Gedanken einen falschen Weg gehen oder deren Gedanken disharmonisch sind, haben von vornherein verloren.
Training
Beim Aikido mußt Du ständig gewissenhaft und streng trainieren. Dabei solltest Du nicht nachlässig werden und voller Hingabe üben. Du mußt dich ständig bemühen, Fortschritte zu machen. Gleichzeitig mußt Du Dir ständig darüber im Klaren sein, was Du gerade getan hast. Als Ergebnis wirst Du Deinen Körper entwickeln und stärken, und er wird im Gleichgewicht sein mit Deinem Geist.
Aiki
Aiki hat eine Form und ist gleichzeitig formlos. Aiki ist ein Leben, das eine bestimmte Form hat und gleichzeitig fließt und sich verändert. Es drückt sich selbst dadurch aus, daß es sich verändert. Eine Form ohne Form ist ein Wort und ein Gedicht, das das Universum als grenzenlos beschreibt.
Das japanische Wort Aikido setzt sich zusammen aus:
Ai Liebe, Harmonie
Ki Energie, Kraft,
Do Der Lebensweg, auf dem wir alle sind.
Es ist schwer eindeutig zu sagen, was Aikido ist.
Für jeden ist es etwas anderes.
- Hobby - Gesundwerdung - Gesunderhaltung -
- Kampfkunst - Weg zum selbst -
Die Wurzeln der Kampfkunst Aikido liegen in den Kampfkünsten
des traditionellen Stock-Schwertkampfes des japanischen Mittelalters,
sowie deren Verteidigungsschulen. Aikido ist defensiv.
Es ist die einzige Kampfkunst bei der es zur Zeit keine Wettkämpfe gibt.
Es geht nicht um Sieg oder Niederlage.
Eher um lernen und Selbst-erkennung-beherrschung.
Gürtel gibt es in zwei Farben;
Weiß für Schüler und Schwarz für Meister.
Die Techniken des Aikido basieren auf Kreisen,
spiraligen Bewegungen und Hebeln.
Es wird keine Muskelkraft eingesetzt und es wird nicht abgeblockt;
dabei geht zu leicht etwas kaputt.
Die Energie des Angreifers wird mit einer runden Bewegung
gegen selbigen verwand.
Aikido trainiert nicht einzelne Körperteile,
sondern Körper und Geist als Gesamtheit.
Nobuyuki Watanabe Sensei
(8. Dan Aikido)
Hombu - Dojo Tokio
Schüler von Morihei Ueshiba
Die Antwort ist verblüffend einfach.
Jeder kann Aikido praktizieren,
unabhängig von Lebensalter oder Sportlichkeit.
Jeder beinhaltet auch Behinderte; egal ob geh, seh oder sonstwie behindert.
Selbst im Rolli ist Aikido möglich.
Wer es nicht glauben oder sich vorstellen kann,
sollte aus seiner Vorstellungswelt herauskommen
und dem Aikido gestatten zu zeigen das es doch machbar ist.
Es existieren immer mehr Dojos im laufe der Zeit.
Dementsprechend viele Meister werben um Schüer.
Es ist nicht alles Gold was glänzt.
Ein paar Probestunden sollten immer möglich sein.
Hütet euch vor denen, die Euch nach der ersten oder zweiten Probestunde
einen Vertrag vorlegen, damit Ihr diesen unteschreibt.
Was teuer ist, muß nicht unbedingt gut sein.
Was preiswert ist, kann Euch auch einen qualitativ hochwertigen Unterricht nahebringen.
Traut euch zu fragen; den Meister und die Schüler.
Nach dem Motto: Klare Frage, klare Antwort.
Achtet auch auf Stimmungen. Ihr könnt ja jemanden mitnehmen,
der für euch beobachtet, denn Ihr werdet kaum oder keine Zeit haben,
Euch mit etwas anderem als mit Euch selbst und Eurem Trainingspartner auseinanderzusetzen.
Ihr solltet natürlich an Eurer ersten Stunde teilnehmen
und Euch nicht nur hinsetzen und zuschauen. Das bringt nichts.
Ein Auto zum Beispiel kaufst Du ja auch nicht wenn Du es nur gesehen hast.
Ohne Probefahrt kein Kauf; oder ?
Wie gehen die Menschen miteinander um ?
Wie ist der Tonfall der Anwesenden ?
Fühlt Ihr euch dort wohl?
Ein aufmerksamer Meister wird auf jeden Fall mindestens den "gymnastischen" Teil
Deiner erster Stunde auf Dich abstimmen.
Geht man auf Dich ein?
Kommert sich der Meister um jeden einzelnen, erklärt, korrigiert und hilft
oder kommandiert er nur die Gruppe als Ganzes ?
Der Händedruck sagt etwas über den Menschen aus.
Wie gibt Dir der Meister die Hand ?
Wie fühlen sich die Hände der anderen Anwesenden an ?
Die Handherzen (Handflächenmittelpunkt) sollen sich berühren.
Die Finger eines jeden umschließen die Hand des anderen ganz.
Im Idealfall werden die beiden Handherzen durch den Beiderseitigen Händedruck gegeneinander gedrückt. Es werden nur die Handflächen gegeneinander gedrückt. Auch wenn der Händedruck sehr fest ist, Schmerzen solltest Du dabei keinesfalls haben. Ein angenehmes Gefühl sollte sich bei Dir einstellen.
Die Hand sollte sich lebendig und energetisch anfühlen.
Das beim "sich die Hand geben" die beiden Zentren (Hara) aufeinander ausgerichtet werden und man sich dabei ansieht, sollte selbstverständlich sein.
Damit das geschehen kann, müssen Dein Gegenüber und Du sich öffnen. Selbst wenn es Dir schwerfallen sollte, lass es geschehen.
Ja gut, Aikido ist ein Kampfsport, beziehungsweise Kampfkunst.
Dort sollte jedoch nicht das Augenmerk liegen.
Streng genommen ist Aikido Medizin; Entwicklung; für Körper und Geist, Selbstfindung.
Eigentlich nicht.
Es gibt lediglich diese Richtungen und Bewegungen:
Schritt vor, Schritt zurück, Drehung links, Drehung rechts,
vorne, hinten, oben, unten, links, rechts und die dazugehörigen Zwischenrichtungen.
Körperkraft ist nicht notwendig, weil die Kraft (Energie) des Gegners verwendet wird.
Die Anforderung liegt darin, während der Techniken nicht zu denken
oder einzugreifen.
Ja, natürlich
Die Atmung, das Gehen sowie die Wahrnehmung
der Umgebung werden positiv verändert.
Dadurch hat man sozusagen den Kopf frei.
Im Falle einer körperlichen Auseinandersetzung
ist man in der Lage sich seiner Haut zu wehren,
wobei jegliche Auseinandersetzung
selbstverständlich zu vermeiden ist.
Ansonsten gilt die Devise:
Zeige dem Angreifer, ohne etwas zu zerstören
oder etwas zu beschädigen,
das er sich durch den Angriff nur selbst schadet.
Aikido ist wie jede andere Kampfkunst auch,
zur Verteidigung zu gebrauchen,
nicht zum Angriff.