Gemeinsam mit der Pressesprecherin Frau Rändel vom Allgemeinen Blinden und
Sehbehindertenverein Berlin E.V. besuchte ich am 8. Mai nachmittags die Galerie Förster.
Frau Rändel vom ABSV hatte mir berichtet, das dort ein kanadischer Künstler, "Mark
Kessell" Fotografien von blinden Kindern ausstellt und das er an diesem Tag auch zum persönlichen Gespräch anwesend sei. Sie könnte sich da gut vorstellen, das es sicher auch mich sehr interessieren könnte, weil ich ja auch hin und wieder mit einer Kamera unterwegs sei und mich auch intensiv mit dem Thema "Blindheit..." auseinandersetze.
Die Runde an diesem Tag war gemütlich, denn es war mit uns beiden und der Galeriebesitzerin nur noch ein Gast erschienen, der ebenfalls Fotograf ist.
Frau Förster hieß uns herzlich in ihrer Galerie willkommen. Und gab das Wort
an den Künstler ab.
Herr Kessell erzählte uns, weshalb er sich mit dem Thema "Sehschädigung" so
intensiv befasse. Er wäre bevor er Kunst studierte Augenarzt in Australien
gewesen. Hatte aber erst durch eine Bekannte aus Deutschland sich mit dem
Thema näher auseinandergesetzt.
Seine Vorstellung von Sehgeschädigten Menschen wurde durch diese Exkursion
in die Welt von Menschen mit Sehproblemen völlig verändert.
Er hätte nicht gedacht, das wir gar nicht so viel anders seien. Er dachte
eher, das wir nur so in den Tag hinein lebten. Als er sich für eine Zeit in
Friedberg, in der Blindenschule aufhielt, wurde er vom Gegenteil überzeugt.
Freudestrahlend berichtete er weiter, sie liefen Rollschuh, machten
Musik...
Eine Begegnung erzählte er uns in farbiger Beschreibung von einem Jungen der zu spät in den Unterricht ging. Er lief forsch mit seinem weißen Stock an ihm vorbei und bog ohne seinen Schritt zu verlangsam in den Klassenraum ab.
Später nach dem Unterricht nahm er Kontakt zu dem Jungen auf und fragte ihn woher er wusste, das er ohne seinen Schritt zu verlangsamen in den Raum gehen kann?
Das habe er gehört, dass die Tür zum Raum offen steht.
Bald wird er noch an
einer anderen Blindenschule eine weitere Exkursion vornehmen. Um sich dann noch intensiver mit dem Thema zu befassen.
Seine Fotografien zeigten vier verschiedene Kinder, die mit einer speziellen
Fotoentwicklung entwickelt worden sind. So seien die Fotos viel plastischer als mit der herkömmlichen Art und Weise wie man heut zu Tage Fotomaterial entwickele erklärte er uns weiter.
Vor einem seiner Fotos durfte ich mich dann platzieren und er und auch der andere Fotograf machten Fotos von mir .
Es sind tolle Fotos dabei entstanden. Die ich auf meiner Seite veröffentlichen darf.
Mark Kessell hat die Fotos, die er von mir gemacht hat, neben dem groß
formatigen Kinderfoto aufgehängt, vor dem ich freudestrahlend posierte. Das er und auch der andere Fotograf mir die Fotos zugesandt haben hat mich sehr
gerührt. Vielen Dank! Diese Ehrung die mir zuteil wurde stimmt mich unheimlich glücklich.
Herr Kessell hat sich im Gegenzug bei mir bedankt, das ich ohne etwas sehen zu könnnen,trotzdem zu ihm in die Ausstellung gekommen bin.
Mehr Infos zum Künstler "Mark Kessell" findet man auf der Homepage der
Galerie Förster.
www.galerie-foerster.de
Galerie Förster - Zeitgenössische Kunst & Interaktionen.
Schröderstraße 2
D-10115 Berlin-Mitte