Es tanzten einst 12 Engel um Mitternacht, miteinander,
ausgelassen auf einer Mondbeschienenen Wiese.
Plötzlich trat aus dem Dunkel, stapfend ein Riese laut grummelnd er vor sich hin:
„Hey ihr Engel, zart und fein,
lasst doch endlich das Gelächter und Gehopse
zur nächtlichen Stund auf der Wiese sein,
sodass ich müder Riesenmann
nun wieder in Ruhe und Frieden schlafen kann.“
Die Engel bleiben abrupt, versteinert stehen.
Nicht vor Schreck, nicht vor Angst, sondern voll Bewunderung und Neugier schauen sie ihn an.
Oh, wie groß du bist, rufen sie begeistert im Chor.
Der Mann staunt nicht schlecht, dass sie nicht fliehen; nur still und stumm bleiben stehen.
Das macht ihn froh!
Da spricht ein Engel zu ihm:
„Du bist ein Dichter. Du hast grad gereimt.“
Die anderen brechen in Jubel aus.
„Ja, Reim. Reim ist fein,
das hier ist nicht Dein.
Die Party ist nicht aus!
Wir fliegen noch nicht nach Haus!“
Dann springen sie völlig losgelöst
um ihn herum, auf einem Bein.
Mal allein und mal zu zweit,
drehen sie sich zu ihm hin
und wieder weg.
Ja stimmt:
„Du bist der größte Dichter
unterm Himmelszelt, den wir je gesehen haben“,
schallt ihr freudiges Gelächter hoch zu den Sternen.
Komm und tanz mit uns!
So biste nicht mehr allein!
Fühl Dich frei!